1. Ziele, Grundlagen und Strukturen der Beratung
Im Sozialraum Schule gibt es drei wichtige Grundelemente: die SchülerInnen, die LehrerInnen und die Eltern bzw. die Erziehungsberechtigten. Bei der Beratung spielen klar formulierte pädagogische Ziele sowie effektive Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele die größte Rolle.
Unser Beratungsteam der Gesamtschule Mitte-Süd besteht aus ausgebildeten BeratungslehrerInnen und Sozialpädagoginnen des Multi-Professionellen-Teams und SchulsozialpädagogInnen.
Das Beratungsangebot richtet sich sowohl an einzelne SchülerInnen, als auch an SchülerInnengruppen und bietet auch den Eltern vorbeugend und bei konkreten Schwierigkeiten, Problemen oder Konflikten Hilfe an. Dabei arbeitet das Team sehr eng mit den Lehrkräften, insbesondere den KlassenlehrerInnen, der Schulleitung und außerschulischen Beratungsinstitutionen zusammen.
Das Team arbeitet daran, positive Lern- und Lebensbedingungen zu schaffen und die Schule als Lebensraum so zu gestalten, dass alle SchülerInnen darin ihren Platz finden und vielfältige Beziehungen zu ihrem sozialen Umfeld entwickeln können. Die Beratung dient dem Lernen, dem Lehren und dem Zusammenleben in der Schule. Die Schülerinnen und Schülern sollen durch die Beratung die Bildungsangebote der Schule kennenlernen und ihren Fähigkeiten und Neigungen entsprechend nutzen. So soll sichergestellt werden, dass erfolgreiches, effektives und angstfreies Lehren und Lernen jederzeit möglich ist.
Das Beratungskonzept der Gesamtschule Mitte-Süd basiert auf zwei Grundprinzipien
- Prinzip „Freiwilligkeit“: Beratung funktioniert nur, wenn sich der oder die Ratsuchende von sich aus dafür entscheidet.
- Prinzip „Vertraulichkeit“: Die Inhalte der Beratungsgespräche werden grundsätzlich vertraulich behandelt. Ausnahmen gibt es nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Betroffenen oder bei akuten Gefährdungssituationen.
Eine der wichtigsten Leitlinien der Unterstützungsangebote des Beratungsteams ist die Befähigung der Betroffenen, langfristig Probleme selbständig lösen zu können und so Selbstwirksamkeit zu erfahren. Ziel der Beratung ist es, gemeinsam mit den Ratsuchenden Lösungen zu finden und nicht das Problem ins Zentrum des Gesprächs zu stellen.
Dies setzt voraus, dass das kognitive, das soziale und das emotionale Lernen in der Schule als gleichrangig betrachtet werden und die Kinder und Jugendlichen in ihrer gesamten Persönlichkeit und ihren unterschiedlichen sozialen Problemen und kulturellen Hintergründen angenommen werden. Damit dieses Vorhaben gelingt, wirkt das Beratungsteam bei der Entwicklung, Umsetzung und Evaluation von systemisch angelegten Förderkonzepten und Angeboten mit.
In diesem Zusammenhang gibt Beratung Hilfestellungen zur Identitätsfindung in Bezug auf folgende Aspekte:
- Wertschätzung anderer Menschen
- Erziehung zur Selbstverantwortung
- Erziehung zur Selbstbefähigung
- Hilfe zur Selbsthilfe
Im Rahmen der Zielsetzung nimmt die Beratung an der Gesamtschule Mitte-Süd folgende Aufgabenbereiche wahr:
- Einzelfallhilfe – Wir versuchen zu helfen, egal bei welchem Problem
- Information von Schülerinnen und Schülern sowie deren Erziehungsberechtigte über
das Bildungs- und Erziehungskonzept der Schule - Beratung in Bezug auf Schullaufbahnen und Ausbildungswege (auch außerschulische
Erziehungs- und Beratungshilfen, auch außerhalb der Gesamtschule) - Unterstützung von Schülerinnen und Schülern sowie Erziehungsberechtigten bei
Schullaufbahnentscheidungen einschließlich der Entscheidung über Angebote in den
Wahlpflichtbereichen - Beratung bei Lern- und Erziehungsschwierigkeiten
2. Träger und Trägerinnen der Beratung
Wichtigste Trägerinnen und Träger der Beratung in unserer Schule sind die Lehrerinnen und Lehrer, insbesondere die Klassenlehrerinnen und -lehrer, die ihre Arbeit im Rahmen von Jahrgangsteams koordinieren und organisieren. Sie werden von der Schulleitung, den Beratungslehrerinnen und -lehrern und von unseren Sozialpädagoginnen unterstützt.
Wirksame Beratung ist auf die Zusammenarbeit aller Beteiligten angewiesen. Dabei unterliegen die im Zusammenhang mit der Beratungstätigkeit zur Kenntnis gelangten personenbezogenen Daten der Verschwiegenheitspflicht.
Die einzelnen Lehrkräfte nehmen Beratungsaufgaben im Rahmen ihres allgemeinen beruflichen Auftrages im Hinblick auf verschiedene Bereiche wahr:
- Bereich Erziehung und Unterricht
- Bereich Schullaufbahnberatung
Darüber hinaus vermitteln sie die Schülerinnen und Schüler bei Bedarf an die Beratungslehrerinnen und -lehrer sowie die Sozialpädagoginnen und -pädagogen. Außerdem werden im Bedarfsfall Kooperationen mit außerschulischen Einrichtungen genutzt.
3. Gliederung der Beratung
Grundsätzlich gliedert sich Beratung an der Gesamtschule Mitte-Süd in die Bereiche
- Pädagogisch-didaktische Beratung für Schülerinnen und Schüler, Eltern, Kolleginnen und Kollegen
- Konfliktberatung für Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Kolleginnen und Kollegen
- Laufbahnberatung für Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Kolleginnen und Kollegen
- Berufsberatung für Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Kolleginnen und Kollegen.
Dabei passt sich der Beratungsumfang und -inhalt dem Alter und den jeweiligen Jahrgangstufen an.
Das Beratungsteam sowie die Abteilungsleitungen ergänzen und intensivieren die Beratungstätigkeit der Lehrerinnen und Lehrer in den jeweiligen Jahrgängen.
3.1 Pädagogisch-didaktische Beratung für Schülerinnen und Schüler, Eltern, Kolleginnen und Kollegen
- Beratung bei Lern-, Leistungs- und Verhaltensauffälligkeiten einzelner Schülerinnen und Schüler oder Schülergruppen, Klassenunterricht zur Förderung des Klassenklimas und der Lern- und Arbeitsatmosphäre
- Sensibilisierung für und Schulung im korrekten Umgang mit modernen Medien und der Vermeidung von Cybermobbing.
- Einzelfallberatung von Schülerinnen und Schülern
- Kollegiale Fallberatung als Angebot
- Beratung der Schülerinnen und Schüler bei Problemen in und mit der Klasse, (Klassengemeinschaft, Disziplinprobleme, Gewalt und Aggression, spezielle Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund, Jungen- und Mädchenprobleme, soziales Lernen allgemein)
- Beratung bei der Erst- und Anschlussförderung von SeiteneinsteigerInnen
- Unterstützung bei der Entwicklung von präventiven Unterrichtsprojekten
- Beratung der Kolleginnen und Kollegen (bspw. im Vorfeld von Klassenkonferenzen und Laufbahnkonferenzen)
- Beratung der Schulleitung über Strukturveränderungen (z.B. Veränderung der Förderangebote, Stundenplangestaltung etc.)
- Unterrichtshospitationen, wenn gewünscht
- Beratungsangebote zum kooperativen Lernen
- Begleitung der Jahrgangsteams, wenn gewünscht
3.2 Konfliktberatung für Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Kolleginnen und
Kollegen
- Analyse von Konfliktsituationen zwischen Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen oder Schülern mit Lehrerinnen oder Lehrern,
- gemeinsame Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten
- gemeinsame Entwicklung und Initiierung von Programmen zu Verhaltensänderungen,
- Zusammenarbeit von Polizei, schulpsychologischem Dienst, Jugendamt und Schule
- Informationen über mögliche Ansprechpartner im außerschulischen Bereich,
- Vermittlung von Kontakten zu und Terminen mit Partnern im außerschulischen Bereich
- Einzelfallberatung der Eltern in Krisensituationen
- Kollegiale Beratung der Lehrerinnen und Lehrer
3.3 Laufbahnberatung für Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Kolleginnen und
Kollegen
- Bedeutung der Fachleistungsdifferenzierung und der Einzelnoten für die Schullaufbahn der Schülerinnen und Schüler
- Schülersprechtage zur Beratung von Leistungen und Abschlussmöglichkeiten ab Jg. 8.
- Informationen über verbesserte Abschlussmöglichkeiten bzw. zur Sicherung des angestrebten Schulabschlusses
- gegebenenfalls Beratung und Unterstützung beim Übergang zu alternativen Schulformen
- Informationen über Abschlussbedingungen
- Informationen über Abschlussprognosen
3.4 Berufsberatung für Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Kolleginnen und Kollegen
- Einführung in die Berufsorientierung im Rahmen von KAoA (kein Abschluss ohne Anschluss) in Jahrgang 7: Berufsorientierungstag
- Berufswahlpass ab Jg. 8, Potentialanalyse mit Auswertungsgesprächen, Durchführung von Berufsfelderkundungstagen
- Besuch im Berufsinformationszentrum (BIZ)
- Besuch der Berufsorientierungsbörse
- Durchführung der Berufsfelderkundungstage in drei unterschiedlichen Berufsfeldern für die gesamte Jahrgangsstufe 8
- Vorbereitung des Berufspraktikums in Jahrgang 9
- Bewerbungstraining mit außerschulischen Einrichtungen
- Organisation des Besuchs der Informationstage der Berufskollegs für interessierte Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 10